Bist du in der Küche pragmatisch und möchtest nicht unzählige Spezialmesser kaufen? In diesem Falle ist das Chefmesser das richtige für dich, denn es lässt sich vielseitig einsetzen und ist für unterschiedlichste Lebensmittel geeignet. Lass dir von mir zeigen, was ein gutes Chefmesser ausmacht, wie du es am besten handhaben solltest und wie du dein Modell findest.
Das sind die beliebtesten Chefmesser
Wenn du aktuell auf der Suche nach einem Chefmesser bist, wirst du vielleicht bei unseren Favoriten fündig.
Was ist ein Chefmesser?
Das weit verbreitete Chefmesser ist streng genommen nichts anderes als die europäische Form eines Kochmessers. Es zeichnet sich insbesondere durch seine lange und stabile Klinge. Damit das Gewicht der breiten Klinge gut ausbalanciert ist, sind bei hochwertigen Modellen massive Griffe angebracht. Hieraus entsteht ein schweres Küchenmesser, welches sich angenehm führen und universell einsetzen lässt.
Ein großer Vorteil eines Chefmessers liegt darin, dass es in der Küche ungemein vielseitig eingesetzt werden kann. Ich möchte dir die Einsatzmöglichkeiten stichpunktartig vorstellen:
- Die Messerspitze eines Chefmessers kann zum Einritzen oder Aufstechen genutzt werden. Auch, wenn du etwas feiner schneiden möchtest (Schalotten, Zwiebeln o. ä.), ist die spitz zulaufende Klinge von Nutzen.
- Zusätzlich ist das etwas schwerer Chefmesser für gröbere Arbeiten geeignet. Du kannst härtere Lebensmittel damit problemlos hacken. Wenn du jedoch Knochen zerhacken möchtest, solltest du lieber zum Hackmesser greifen.
- Allgemein kann festgehalten werden, dass sich das Universalmesser für Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse geeignet ist.
Worin unterscheidet sich das Santokumesser vom Kochmesser?
Dem Santokumesser wird eine ähnliche Vielfältigkeit nachgesagt, wie dem Koch- bzw. Chefmesser. Deshalb werde ich euch die wichtigsten Merkmale einmal gegenüberstellen:
- Messerspitze: Santokumesser haben in der Regel eine abgerundete Spitze, während die Spitze beim Chefmesser nach vorne hin spitz zuläuft. In diesem Punkt erweist sich das Santokumesser als weniger vielseitig, wobei die Runde Spitze bedingt dazu geeignet ist, Schnittgut aufzunehmen.
- Kullenschliff: Eine Besonderheit vieler Santokumesser liegt in den eingearbeiteten Kullen, die dafür sorgen, dass Lebensmittel weniger an der Klinge haften. Bei Kochmessern sind Klingen mit Kullenschliff auch zu finden, jedoch weitaus seltener.
- Klingenlänge: Typischerweise ist die Klinge von Santokumessern etwas kürzer.
- Klingenform: Die Klinge eines klassischen Koch- bzw. Chefmessers verläuft konvex. Dagegen ist die Santoku Klinge überall gleich breit.
Korrekte Handhabung: Tipps & Tricks
Wusstest du, dass Klingen nicht ausschließlich durch das Schneiden an Schärfe verlieren? Viel mehr hängt es davon ab, wie du mit einem Küchenmesser umgehst.
korrektes Reinigen und Pflege
Das wichtigste vorneweg: Ein scharfes Chefmesser sollte niemals in der Spülmaschine gereinigt werden. Diese bietet viel Potential deine Messer zu beschädigen. Einerseits sind die aggressiven Reinigungsmittel und Salze Gift für scharfe Klingen und Holzgriffe. Darüber hinaus verlieren Klingen im Besteckkasten oft an Schnitthaltigkeit, weil anderes Besteck Kerben in der Klinge verursachen kann.
Stattdessen ist selbst Hand anlegen angesagt. Reinige das Kochmesser direkt im Anschluss an dessen Gebrauch. Materialien wie Damaszener Stahl können durch die in den Lebensmitteln enthaltenen Säure beschädigt werden. Generell sind Messerklingen auch einfach zu reinigen, wenn das Schnittgut noch nicht angetrocknet ist. Etwas lauwarmes Wasser und Spülmittel sind völlig ausreichend für die Reinigung.
WICHTIG: Trockne das Messer, sobald du mit dem Säubern fertig bist. Andernfalls kann die Feuchtigkeit zu Schäden (bspw. aufgequollener Holzgriff oder rostige Klinge) führen.
Zur Pflege ist es zusätzlich ratsam, hin und wieder mit ein wenig Pflegeöl einzureiben. Man sollte nicht nur Holzbretter ölen, auch Küchenmesser erstrahlen nach etwas Pflege in neuem Glanz. Wenn du dafür Kamelienöl nimmst, kannst du nichts falsch machen. Damit lassen sich Klingen jeder Art ebenso wie Holzgriffe pflegen.
sachgerechte Aufbewahrung
Nicht nur in der Spülmaschine, auch in Schubladen oder ähnlichen Aufbewahrungsfächern können scharfe Klingen abstumpfen, wenn sie mit anderen Utensilien in Berührung kommen.
Sicher aufbewahrt sind die Messer stattdessen in einem Messblock oder an einer Magnetleiste. Dann ist nicht nur deine Klinge geschützt, sondern es werden zusätzlich Verletzungen vermieden. Messerblöcke gibt es übrigens auch unbestückt, wenn du noch ein paar scharfe Exemplare verstauen musst.
Schneideunterlage für Chefmesser
Schneidebretter gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Mit Blick auf deine Küchenmesser ist es am wichtigsten, dass die Unterlage klingenschonend ist. Hierzu zählen die meisten Kunststoff- und Holzbretter, da dies relativ weiche Materialien sind. Im Gegensatz dazu sind harte Materialien wie Glas, Beton oder Marmor nicht geeignet. Auch wenn diese ein regelrechter Blickfang sein können, als Schneideunterlage sind sie untauglich, da du damit deine scharfen Kochmesser ruinierst.
stumpfe Klinge schärfen
Wenn es um das Schärfen einer Klinge geht, ist der Klingenschliff ausschlaggebend für das Schleifverfahren. Küchenmesser mit Wellenschliff, wie beispielsweise das Brotmesser, Brötchenmesser oder Steakmesser sind schwerer zu schärfen als jene mit Glattschliff.
Glücklicherweise sind Chefmesser mit glattem Schliff versehen, weshalb du wie folgt vorgehen solltest. Nimm als Messerschärfer am besten einen Wetzstein mit zwei Körnungen (z. B.: eine 1.000er und eine 3.000 Körnung). Weiche ihn für ein paar Minuten in Wasser ein. Ziehe nun die Klinge in einem Winkel von etwa 15 Grad einige Male über die grobe Seite des Schleifsteins. Wiederhole das Prozedere auf der gegenüberliegenden Seite, wenn das Messer beidseitig geschliffen ist. In aller Regel ist dies bei Chefmessern der Fall. Letztlich fehlt noch ein Durchgang mit der feineren Körnung. Dann kannst du das Messer säubern und es ist wieder einsatzbereit.
TIPP: Wenn du im Schleifen von Messern eher unerfahren bist, kannst du auch mit einer Schleifhilfe arbeiten. Diese wird auf den Klingenrücken gesteckt und sorgt dafür, dass du den Winkel richtig triffst. Irgendwann hat man ein Gefühl dafür entwickelt und erwischt irgendwann auch ohne Hilfsmittel den korrekten Winkel. 😉
Wenn du dich für eine Edelstahlklinge entschieden hast, kannst du die Schärfe auch mit ein paar Zügen über einen Wetzstahl wieder herstellen.
Vor- und Nachteile von Chefmessern
Werfen wir nun einen Blick darauf, worin die Vorzüge und die Schwachstellen eines Chefmessers liegen.
Vorteile
- vielfältig einsetzbar (schneiden, hacken, hebeln...)
- für harte und weiche Lebensmittel geeignet
- Messerspitze kann auch als Werkzeug genutzt werden
- vereint Vorteile einer starren und flexiblen Klinge
- einfach zu schärfen
Nachteile
- nicht für extrem feine Schnitttechniken geeignet
- muss öfter geschärft werden als eine harte, japanische Klinge
Kaufkriterien: Wie du DEIN Chefmesser findest
Wenn das Chefmesser perfekt auf deine Koch-Routine abgestimmt sein soll, musst du die nachstehenden Messereigenschaften berücksichtigen.
Klingeneigenschaften
Hinsichtlich einer Messerklinge unterscheidet man nicht nur zwischen scharf und stumpf. Deshalb zeige ich dir alle entscheidenden Aspekte im Detail.
Schärfe- und Härtegrad
Für den Schärfegrad einer Messerklinge ist entscheidend, dass das Klingenmaterial hart genug ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass eine Klinge umso schärfer geschliffen werden kann, je härter das Material ist.
Meistens kannst du dich an der Herstellerangabe orientieren. Oftmals wird der Härtegrad in HRC angegeben. Bei einem Chefmesser sollte dieser bei mindestens 55 HRC liegen, andernfalls muss es zu oft geschärft werden.
starr vs. flexibel
Am besten ist die Klinge eines Chefmessers weder komplett starr noch gänzlich flexibel. Wenn die Messerklinge sehr flexibel ist, eignet es sich zwar für feinere Arbeiten, wie beispielsweise ein Filetiermesser, allerdings ist es dann für grobe Zwecke (hebeln, hacken) nicht mehr nutzbar. Außerdem ist die Schnittführer umso präziser, je starrer die Klinge ist. Der Mittelweg ist also ein bewährtes Mittel, damit das Chefmesser nicht an Vielseitigkeit einbüßen muss.
Material
Am weitesten verbreitet sind Klingen aus Edelstahl. Besonders empfehlenswert ist rostfreier und ausreichend harter Spezialklingenstahl (z.B.: Molybdän-Vanadium Stahl).
Pluspunkte: Hochwertige Edelstahlklingen rosten in aller Regel nicht und sind einfach zu schärfen.
Mankos: Im Vergleich zu dem japanischen Pendant aus Damaszenem Stahl fallen Chefmesser mit Edelstahl Klinge weniger scharf aus.
Es liegt nicht nur an der edlen und einzigartigen Optik, dass Klingen aus Damaszenem Stahl immer mehr auf dem Markt zu finden sind. Damastmesser sind jedoch unter den Chefmessern nur selten zu finden, da diese eine dickere und weniger scharfe Klinge benötigen.
Pluspunkte: Durch den hohen Härtegrad des gefalteten Stahls und die daraus resultierende Schärfe machen das Messer zu einem Highlight. Zugleich ist es ein wahres Präzisionswerkzeug, mit dem feine Schnitte leicht gelingen.
Mankos: Wer zu einem Damastmesser greift, sollte bedenken, dass dieses Material rostanfällig ist. Es benötigt etwas mehr Zuwendung und zählt aufgrund der enormen Schärfe nicht unbedingt zu den Anfängermessern.
Keramikmesser sind auch immer mehr zu finden und sind mittlerweile oft mit bunten Klingen versehen.
Pluspunkte: Eine Klinge aus Keramik punktet durch dessen Schärfe und durch garantierte Rostfreiheit. Die Klinge bleibt im Vergleich länger scharf und muss seltener geschliffen werden. Für harte Lebensmittel ist es nicht geeignet.
Mankos: Die klare Schwachstelle von Keramikklingen ist deren Anfälligkeit für Bruchschäden. Es benötigt nicht viel Gewalt, sondern Unachtsamkeit reicht aus, um ein Stück aus der Klinge herauszubrechen.
Länge
Wie du bereits weißt, fallen Chefmesser größer und wuchtiger aus als viele der Spezialmesser. Dementsprechend sollte die Klinge ausreichend lang sein. Die durchschnittliche Klingenlänge liegt bei etwa 20 Zentimetern. Es werden durchaus auch längere Modelle angeboten, jedoch sind diese gerade für Anfänger schwerer zu handhaben.
Griff
Dein Chefmesser sollte angenehm in der Hand liegen. Deshalb hast du das beste Handling mit einem ergonomisch geformten Griff. Zusätzliche Sicherheit bieten dir Modelle mit Fingerschutz am Klingenende. Zudem kannst du hochwertige Modelle daran erkennen, dass ein Kropf zwischen Klinge und Messergriff eingearbeitet ist. Dieser dient dazu, die Balance des Messers zu perfektionieren.
Zusätzlich solltest du auf das Griffmaterial achten. Bei der Wahl kommt es jedoch eher darauf an, was dir haptisch und optisch mehr zusagt. Zeitlose und edle Varianten haben einen Griff aus Edelstahl, wobei du auf Rostfreiheit achten solltest. Alternativ kannst du auch einen Kunststoff wählen, der oftmals besonders griffig und angenehm in der Hand liegt. Zuletzt werden allerlei Holzgriffe angeboten. Hier ist es wichtig, dass das Holz versiegelt ist.
Gewicht
Bezüglich des Gewichtes eines Chefmessers solltest du darauf achten, dass es nicht zu leicht ist. Das Schneidwerkzeug sollte ein gewisses Gewicht haben, damit es auch sich auch für gröbere Arbeiten eignet. Dabei sollte das Gewicht bei mindestens 200 Gramm liegen, andernfalls ist grobes Hantieren nicht möglich.
Kaufempfehlung: Das sind unsere TOP 3
Nun möchte ich dir meine drei Favoriten vorstellen. Die Gemeinsamkeiten aller Modelle bestehen darin, dass sie aus qualitativ hochwertigen und strapazierfähigen Materialien bestehen und auf namhafte Hersteller zurückgehen.
Vergleichssieger: Burgvogel Solingen Kochmesser/Chefmesser
Das Modell der beliebten Marke Burgvogel Solingen überzeugte mit Abstand. Es entstammt der Olive Line Serie und ist entsprechend mit einem schmucken Griff aus Olivenholz versehen. Dieser ist zudem ergonomisch geformt und liegt gut in der Hand. Der verarbeitete Griff sorgt, trotz des etwas schmaleren Griffes, für eine einwandfreie Ausbalancierung. Die Klingenlänge liegt bei 20 Zentimetern, wobei du auch eine kürzere oder längere Klinge auswählen kannst. Wie nicht anders zu erwarten, wird die Klinge aus X50CrMoV15 (Chrom-Molybdän-Vanadium) Stahl hergestellt, womit die Klingenhärte bei 57 HRC liegt.
Preis-Leistungs-Sieger: ZWILLING TWIN CHEF Kochmesser
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis konnten wir bei dem Chefmesser von ZWILLING feststellen. Durch den ergonomisch geformten und rutschfesten Kunststoff Griff und den Kropf zur Ausbalancierung ist das Modell besonders angenehm zu handhaben. Dank eisgehärteter FRIODUR-Klinge ist das Schneideblatt starr und flexibel zugleich. Darüber hinaus ist es perfekt verarbeitet und du kannst zwischen unterschiedlichen Messermodellen sowie Klingenlängen wählen.
Highlight: Global G2 Chefmesser
Global ist bekannt für hochwertige Küchenmesser. An dieser Stelle möchte ich das Global G2 Chefmesser hervorheben. Für die Herstellung der Klinge und des Griffs wird Cromova-18-Edelstahl (Molybdän-Vanadium Stahl) verwendet, welcher als ausgesprochen rost- und korrosionsbeständig gilt. Der Härtegrad der Klinge liegt bei 56 – 58 HRC, während die Klinge 20 Zentimeter bemisst. Der Verzicht auf andere Materialien verleiht dem Chefmesser eine edle und zeitlose Optik.
Auch interessant: Stiftung Warentest verweist in einem Artikel auf das Testergebnis des Partnermagazins Test Achats von 2023. Bei den Belgiern machte das Global G2 Kochmesser das Rennen, unter anderem weil kein anderes Messer im Karottenschneiden so gute Ergebnisse lieferte.
Unser Fazit
Da ein qualitativ hochwertiges Chefmesser beinahe universell einsetzbar ist, ist die Anschaffung jedem zu empfehlen. Einzig muss bedacht werden, dass du dennoch das ein oder andere kleine Spezialmesser benötigen wirst. Wenn du dir unsicher bist, rate ich dir, dich bei renommierten und zuverlässigen Herstellern umzuschauen. Diese bieten oftmals praktische Sets, die mit einem Chefmesser und den gängigsten Spezialmessern bestückt sind.
FAQ
Zum Abschluss gehe ich noch auf häufig gestellte Fragen ein.
Wurden Chefmesser von Stiftung Warentest untersucht?
Der letzte Kochmesser Test von Stiftung Warentest wurde im November 2014 durchgeführt. Hierin wurden Chefmesser, Santokumesser, Damastmesser und Keramikmesser miteinander verglichen. Der Verbraucherschützer hat in den einzelnen Kategorien folgende Testsieger auserkoren:
Chefmesser: Böker 03BO501 Forge Chefmesser
Santokumesser: KAI TDM-1702 Shun
Keramikmesser: Kyocera FZ-180WH-BK Shin White Messer
Woran erkenne ich ein gutes Chefmesser?
Die Merkmale eines guten Chefmessers im Überblick:
- stabiles und großes Küchenmesser
- breite Klinge mit einer Länge von etwa 20 Zentimetern
- ergonomischer und fugenloser Griff
- Verwendung hochwertiger Materialien
- rostfreie Klinge
- mit Messerspitze
Wie hält man ein Chefmesser richtig?
Ich zeige dir die geläufigste und sicherste Methode ein Chefmesser zu führen:
- Daumen und Zeigefinger sollten links und rechts vom Klingenende platziert werden, damit dir die Führung besser gelingt.
- Die anderen drei Finger sollten den Messergriff umfassen.
- Zu Beginn kannst du zusätzlich versuchen, die Messerspitze auf dem Brett zu lassen und nur den Rest des Messers anzuheben und wieder abzusenken.
Welche Hersteller bieten gute Chefmesser an?
Hochwertige Chefmesser findest du bei folgenden Marken und Herstellern:
- Global
- Kai
- Kyocera
- TEFAL
- WMF
- WÜSTHOF
- ZWILLING
Letzte Aktualisierung am 11.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API