Der kanadische Bushcraft- und Überlebenslehrer Mors Kochanski sagte einmal: „Eine erfahrene Person benötigt lediglich ein gutes Messer, um zu überleben.“ Egal vor welcher Herausforderung du in der Wildnis stehst, ein Überlebensmesser wird dir in vielerlei Situationen ein großartiges Hilfsmittel sein. Ich zeige dir, wie vielseitig es einsetzbar ist und worauf du bei der Handhabung achten solltest. Damit du am Ende das für dich geeignete Survival Messer findest, erfährst du zudem alles über entscheidende Kaufkriterien und über meine persönlichen Favoriten.
Eine Auswahl der beliebtesten Überlebensmesser
Aus eigener Erfahrung kann ich folgende Modelle empfehlen:
Was ist ein Überlebensmesser
Überlebensmesser zählen zu den Outdoormessern. Aufgrund der stabilen und robusten Bauweise sind die Spezialmesser extrem belastbar und halten auch Hebelbewegungen problemlos stand. Charakteristische Merkmale eines Überlebensmessers sind eine Fulltang-Konstruktion und eine feststehende Klinge.
Sind Überlebensmesser verboten? Das Waffengesetz!
Bei der Anschaffung eines Survival Messers solltest du unbedingt darauf achten, dass es nicht unter das Waffengesetz fällt. Dieses besagt, dass alle Messer mit einer feststehenden Klinge oder arretierbare Einhandmesser, die länger als 12 Zentimeter sind, dürfen nicht mitgeführt werden. Einige Messer dürfen erst ab 18 Jahren, also nach Vorlage eines Personalausweises, benutzt werden.
- HINWEIS: Einige Berufsgruppen (bspw.: Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Rettungskräfte oder Jäger) erhalten eine gesonderte Genehmigung, Outdoormesser mit einer längeren Klinge mitzuführen. Bei berechtigtem Interesse kann außerdem eine Sondergenehmigung eingeholt werden.
Einsatzbereiche: Wofür eignet sich in Überlebensmesser?
Was den Einsatz eines Survival Messer betrifft, so macht es seinem Namen alle Ehre. Denn du kannst es beinahe für alle Tätigkeiten verwenden, die in der Wildnis anfallen:
- Schnitzen
- Schneiden von Nahrung oder Ästen
- Spalten von Ästen/Feuerholz
- Graben
- Bauen eines Unterschlupfs
- Kleinholz für Feuer herstellen
- Jagen
- Wegpunkte an Baumrinden setzen (um zurückzufinden oder gefunden zu werden)
Alles rund um die Pflege, Reinigung und das Schärfen
Wenn du bei der Wartung deines Überlebensmessers ein paar Grundlagen beachtest, bleibt es lange scharf und wie neu.
Pflege
Um dein Survival Messer zu pflegen, reicht es aus, dieses hin und wieder mit einem speziellen Messeröl oder mit Kamelienöl einzureiben. Auch Holzgriffe profitieren davon, wenn du diese mit einreibst. Tipp: Solltest du ein Lederetui zur Verwahrung haben, so kannst du es auf die gleiche Weise pflegen.
Reinigung
Du solltest dein Messer zudem gründlich reinigen, wenn du von deinem Ausflug wieder nach Hause kommst. Etwas lauwarmes Wasser mit Spülmittel ist ausreichend. Von der Reinigung in der Spülmaschine rate ich entschieden ab. Du riskierst die Schädigung der Klinge und des Griffmaterials. Zudem würde ich dir empfehlen, dass du das Messer im Anschluss an den Gebrauch bereits unterwegs bestmöglich von Schmutz zu befreist.
Schärfen
Da Überlebensmesser normalerweise mit einem Glattschliff versehen sind, lassen sie sich einfach schärfen. Du kannst beispielsweise einen Schleifstein als Messerschärfer verwenden. Hierbei rate ich dir zu einem Modell, dass auf beiden Seiten eine unterschiedliche Körnung aufweist. Wirf zuerst immer einen Blick auf die beiliegende Schleifanleitung und lege den Stein unterdessen in Wasser. Starte mit der groben Körnung und vollende den Schliff mit der feineren Körnung des Schleifsteins.
Pros & Cons von Überlebensmessern
Lass mich dir noch in Kürze die Vor- und Nachteile des Messers aufzeigen.
Vorteile
- vielseitig einsetzbar
- extrem robuste Bauweise
- Klingen aus hochwertigem Stahl sind überaus scharf
- eine feststehende Klinge lässt auch grobe Hebelbewegungen zu
- oft aus unverwüstlicher Fulltang-Bauweise
Nachteile
- einige Modelle fallen unter das Waffengesetz
- hohe Anschaffungskosten bei hochwertigen Überlebensmessern
Die wichtigsten Kaufkriterien im Überblick
Wenn du auf die nachstehenden Merkmale eines Überlebensmessers achtest, kannst du Fehlkäufe vermeiden.
Klinge
Bei der Klinge solltest du keine Kompromisse eingehen. Achte insbesondere auf hochwertige Materialien. Im Allgemeinen empfehle ich dir rostfreie Stahlsorten. Selten sind auch Damastmesser zu finden, wobei ich die Verwendung von Damaszener Stahl bei Outdoormessern eher als ungeeignet betrachte, da dieser nicht rostbeständig ist. Bezüglich der Klingenform bist du mit einer Drop-Point-Klinge gut beraten. Achte außerdem darauf, dass das Material möglichst hart ist, denn nur dann kann es auch extrem scharf geschliffen werden und behält seine Schnitthaltigkeit lange bei.
Griff
Der Messergriff sollte in erster Linie optimal in der Hand liegen und mit einer rutschfesten Oberfläche versehen sein. Eine ergonomische Form begünstigt zugleich ein besseres Handling und reduziert die Gefahr abzurutschen. Bezüglich des Materials hast du die Wahl zwischen Holz und Kunststoff. Hier kannst du nach deiner haptischen und optischen Präferenz entscheiden. Bedenke jedoch, dass Holzgriffe hin und wieder etwas Pflege benötigen. Besonders zu empfehlen sind im Übrigen Griffschalen aus G10.
Stabilität
Um eine vielseitige Nutzbarkeit zu garantieren, solltest du ein besonderes Augenmerk auf eine robuste und belastbare Bauweise legen. Achte hierfür auf die nachstehenden zwei Merkmale.
Full Tang / Flacherl
Bei Fulltang-Konstruktionen ist nicht nur die Klinge aus Stahl, sondern der verarbeitete Stahl durchzieht das gesamte Messer bis in das Griffende. So hält die Klinge auch gröberen Arbeiten stand, ohne abzubrechen. Ein Messer wird dir das Überleben nicht sichern, wenn es in zwei Teile zerbricht.
feststehende Klinge
Eine feststehende Klinge ist meines Erachtens beinahe ein Muss bei einem Überlebensmesser. Im Vergleich zu klappbaren Versionen sind diese weitaus belastbarer. So kannst du auch einmal mit roher Gewalt hantieren, ohne besorgt zu sein, dass dir das gute Stück in der Hand zerbricht. Das wäre nicht nur ärgerlich, es wäre auch mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden und du stündest zudem erst einmal ohne Messer da.
Zubehör für Survival Messer
Bei vielen Überlebensmesser sind praktische Extras im Lieferumfang enthalten. Nachstehend möchte ich dir die gängigsten vorstellen.
Schleifwerkzeug
Wenn dem Messer Schleifwerkzeug beiliegt, so kannst du dir sicher sein, dass dieses für die Messerklinge geeignet ist. Darüber hinaus kannst du es mitnehmen und die Klinge unterwegs nachschärfen, wenn du es zu sehr beansprucht hast.
Kompass
Wenn du gerne neue Gegenden erkundest, ist ein Kompass überaus praktisch. So findest du nicht nur dein angestrebtes Ziel, sondern auch den Weg zurück.
Etui oder Lederscheide
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Überlebensmesser zu verwahren. So werden diese normalerweise mit einem passenden Etui oder einer Scheide aus Leder geliefert. Somit sind einerseits deine Klinge und andere Gegenstände geschützt und andererseits kannst du dich in einem unachtsamen Moment nicht verletzen.
Feuerstahl
Mit einem Feuerstahl und etwas Übung kannst du jederzeit ein gemütliches Lagerfeuer entfachen. Somit bist du nicht auf Streichhölzer oder Feuerzeuge angewiesen, die ohnehin nicht immer zuverlässig funktionieren. Zudem kannst du diesen unabhängig von Wind und Regen nutzen.
Kaufempfehlungen: Die besten Modelle aus unserem Vergleich
Nachfolgend stelle ich dir unsere Favoriten aus dem Vergleich vor und gehe im Einzelnen auf deren Besonderheiten ein. Keines der Modelle fällt unter das Waffengesetz. 🙂
Preis-Leistung-Sieger: Wolfgangs W1 Überlebensmesser
Unser Preis-Leistungs-Sieger geht auf die Marke Wolfgangs, welche für ihre hochwertigen Outdoormesser bekannt ist, zurück. Dank Fulltang-Konstruktion aus legiertem Stahl (440C Stahl) ist dieses Modell beinahe unverwüstlich. Beim Kauf erhältst du eine Messerscheide aus Polypropylen, in dem sich das Messer sicher arretieren lässt. Wähle zwischen unterschiedlichen Klingen- und Grifffarben. Zudem besteht der rutschfeste Gummigriff aus TPE-Material und liegt wegen der ergonomischen Formgebung und einer Fingermulde sicher in der Hand.
Highlight: Gerber Strongarm FE Überlebensmesser mit Holster
Als Highlight möchte ich dir das Strongarm FE des deutschen Herstellers Gerber vorstellen. Dieses wird inklusive hochwertigem Nylon Holster geliefert. Ich finde, dass der gummierte und ergonomisch geformte Griff angenehm und sicher in der Hand liegt. Zudem besteht die Klinge aus widerstandsfähigem 420 HC Edelstahl und ist mit Keramik beschichtet. Insgesamt ist es zudem sehr scharf geschliffen. Besonders zu empfehlen ist dieses Modell, wenn du viel mit Holz arbeitest oder Ausschau nach einem robusten Schnitzmesser suchst.
Premium: JEO-TEC Nº21 Überlebensmesser
Das Survival Messer von JEO-TEC kommt mitsamt Feuerstahl, Diamant-Messerschärfer und einer Lederscheide enthalten. Diese kann sowohl horizontal als auch vertikal am Gürtel befestigt werden. Praktischerweise kann darin übrigens nicht nur das Messer verwahrt werden, sondern es gibt zusätzliche Fächer für die einzelnen Tools – super praktisch! Die 11,5 cm lange Klinge besteht aus deutschem BÖHLER N69C Stahl (= rostfreier Chromstahl), welcher bis auf 61 HRC gehärtet werden kann. Somit ist es robust und punktet zusätzlich durch eine perfekte Ausbalancierung von Klinge und Griff. Für Letzteren kannst du zwischen Cocoboloholz oder Micarta wählen – beides sehr strapazierfähig.
Vergleichssieger: GREIFS® Überlebensmesser
Hier haben wir ein Exemplar aus D2 Stahl und inklusive hochwertigem Kydex Holster und Feuerstahl. Eine Besonderheit gegenüber den vorher genannten Modellen sind die am Messerrücken angebrachten Sägezähnchen. Aufgrund des hochwertigen und harten Stahls ist die 11 Zentimeter lange und rostbeständige Klinge extrem scharf. Zudem haben wir auch hier noch ein unverwüstliches Fulltang-Messer, das selbst härtesten Einsätzen standhält. Die Griffschale wird aus G10 gefertigt, ist rutschfest und liegt gut in der Hand. Ebenso kannst du zwischen unterschiedlichen Farben wählen.
Fazit zum Survival Messer
Bist du auf der Suche nach einem Multifunktions-Werkzeug, dass dir in jeglicher Outdoor oder Survival Situation hilft? Dann ist ein Überlebensmesser definitiv eine gute Wahl! Insbesondere, wenn du lange unterwegs bist, zählt jedes Gramm, das mitgeschleppt werden muss. Hier ist die vielseitige Nutzbarkeit ein wahrer Segen, denn du musst nicht für jede Situation ein anderes Tool einpacken. Zudem sind hochwertige Survival Messer derart robust gebaut, dass sie dich nie im Stich lassen. 🙂
FAQ
Wir beantworten häufig gestellte Fragen rund um das Überlebensmesser.
Ist das Mitführen eines Überlebensmessers legal?
Sofern dein Survival Messer nicht unter das Waffengesetz fällt, darfst du es bedenkenlos mitführen. Im Detail bedeutet dies, dass es legal mitgeführt werden darf, wenn die Klingenlänge weniger als 12 Zentimeter bemisst. Dies gilt sowohl für feststehende Messer als auch für klappbare Einhandmesser mit Arretier-Funktion.
Welche sind die besten Hersteller für Überlebensmesser?
Wenn du dir ein Survival Messer zulegen möchtest, kann ich dir folgende Hersteller besonders empfehlen:
- BERGKVIST
- Böker
- Gerber
- Greifs
- Herbertz
- NedFoss
- Wolfgangs
Feststehende vs. klappbare Klinge: Was eignet sich besser für ein Survival Messer?
Bei einem Überlebensmesser würde ich dir eindeutig zu einer feststehenden Klinge raten! Warum? Da diese Modelle weitaus robuster und vor allem belastbarer sind als jene mit einer klappbaren Klinge. Hochwertige Klappmesser sind heutzutage auch stabil gebaut, jedoch kann die Klinge bei Hebelbewegungen abbrechen.
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