Hierzu gibt es zwei Szenarien zu bedenken. Im schlimmsten Falle, das heißt bei einer tiefen Schnittverletzung oder wenn die Wunde nach ein paar Minuten immer noch blutet: Hier führt kein Weg daran vorbei, zum Arzt zu gehen. In der Zwischenzeit kann die Blutung mittels Druckverband und Hochlagern des betroffenen Körperteils minimiert werden. Hinsichtlich schlimmerer Verletzungen habe ich aus meinen unzähligen Erste-Hilfe-Kursen das Folgende mitgenommen: Steckt ein Fremdkörper in der Wunde – bitte unterdrückt den Reflex, diesen zu entfernen. Auch wenn der Fremdkörper nichts in der Wunde zu suchen hat, sorgt dieser zumindest dafür, dass die Blutung nicht schlimmer wird. Die Entfernung sollte einem Experten überlassen werden.
Das zweite Szenario ist auch nicht wünschenswert, aber die ein oder andere „normale“ und unbedenkliche Schnittwunde zieht sich wohl ein jeder gelegentlich zu. Als Erstes solltest du die Schnittwunde inspizieren. Wenn du Dreckpartikel entdeckst, sollte die Wunde gereinigt werden. Auch in der Wildnis sollte man ohnehin immer etwas Wasser dabeihaben. Spüle den Schnitt etwas mit sauberem Wasser aus und warte anschließend, bis die Blutung beinahe aufhört. Zu Beginn ist die Blutung durchaus wünschenswert und für die spätere Wundheilung förderlich, da Keime auf natürliche Weise ausgeschwemmt werden können. Im Anschluss solltest du ein steriles Pflaster darüber kleben. Auch wenn kein neues Blut nachfließt, schützt du die Wunde damit dennoch gegen Keime bzw. Bakterien und beugst eine Entzündung vor. Zusätzlich kannst du die Verletzung mit einem für Wunden geeigneten Desinfektionsmittel behandeln.